Manche Situationen machen es nahezu unmöglich, selbst eine Praxis oder Klinik aufzusuchen – etwa hohes Fieber mit Schwächezustand, starke Schmerzen beim Bewegen oder wenn ein Patient bettlägerig ist. In solchen Fällen gibt es die Möglichkeit eines ärztlichen Hausbesuchs. Viele fragen sich: “Welcher Arzt macht Hausbesuche?” – Die Antwort: Ärztlicher Bereitschaftsdienst und einige Hausärzte auf Anfrage.
Hausbesuch über den Bereitschaftsdienst (116117)
Außerhalb der Sprechzeiten vermittelt die Leitstelle unter 116117 einen fahrenden Bereitschaftsarzt, wenn Ihr Gesundheitszustand einen Praxisbesuch nicht zulässt. Sagen Sie am Telefon deutlich: “Ich kann nicht aus dem Haus und bräuchte einen Hausbesuch.” Die Mitarbeiter fragen dann gezielt nach, ob ein Besuch medizinisch erforderlich ist, und schicken einen diensthabenden Arzt zu Ihnen. Dieser kommt in der Regel innerhalb einiger Stunden vorbei (je nach Auslastung und Dringlichkeit, durchschnittlich 1–2 Stunden Wartezeit). Die Stadt Berlin ist in Sektoren aufgeteilt, damit die Wege nicht zu lang sind, und es sind abends sowie am Wochenende bis zu 25–30 mobile Ärzte gleichzeitig unterwegs. Kosten: Der Hausbesuch durch den kassenärztlichen Notdienst ist für Versicherte kostenfrei, die Krankenkasse übernimmt die Behandlungr. Eine frühere Notdienst-Gebühr von 10 € gibt es nicht mehr. Wichtig: Halten Sie Ihre Krankenkassenkarte bereit – der Arzt benötigt sie genauso wie in der Praxis.
Der Bereitschaftsarzt untersucht Sie zuhause und hat eine Arzttasche mit wichtigem Equipment dabei (Verbandszeug, einige Medikamente, Spritzen, etc.). Er kann – ähnlich wie Ihr Hausarzt – Rezepte ausstellen, Medikamente verabreichen (z.B. eine Fieberspritze) und sogar eine Krankschreibung (Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung) ausstellen, falls nötig. Nach dem Besuch erhalten Sie Ratschläge für die weitere Versorgung. Oft genügt dieser einmalige Besuch; manchmal empfiehlt der Arzt, am nächsten Werktag zur Nachkontrolle den Hausarzt aufzusuchen. Sollte sich während des Hausbesuchs herausstellen, dass doch ein ernsthafter Notfall vorliegt (z.B. Verdacht auf einen Herzinfarkt oder Blinddarmentzündung), kann der Arzt direkt eine Einweisung ins Krankenhaus veranlassen oder den Rettungsdienst (112) nachalarmieren.
Private Hausbesuch-Ärzte
Neben dem öffentlichen Bereitschaftsdienst gibt es in Berlin auch privatärztliche Hausbesuchsdienste. Diese sind rund um die Uhr verfügbar und kommen auf Wunsch auch tagsüber, haben dafür aber ihren Preis. Typischerweise richten sich solche Angebote an Privatpatienten oder Selbstzahler, die einen besonders schnellen Service möchten. Die Kosten müssen Sie als gesetzlich Versicherter selbst tragen, da die Krankenkasse hier nicht zahlt. Ein Beispiel: Wir bieten Hausbesuche in Berlin an – privat Versicherte zahlen nichts extra (die Rechnung wird von der Privatversicherung übernommen), Selbstzahler hingegen müssen mit ca. 150–200 € pro Besuch rechnen. Diese Preise richten sich nach der offiziellen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ). Auch bei anderen privaten Anbietern liegen die Kosten in ähnlicher Größenordnung. Für Kinder gibt es z.B. den Dienst KinderarztRuf, bei dem ein Hausbesuch je nach Uhrzeit 100–180 € kostet. Bevor Sie so einen Service nutzen, sollten Sie prüfen, ob Ihre Versicherung eventuell etwas erstattet – meist aber nur Privatversicherte bekommen die Kosten zurück. Viele dieser Privatarzt-Services werben damit, in 90 Minuten oder noch schneller vor Ort zu sein, während der öffentliche Notdienst je nach Andrang etwas länger dauern kann. Überlegen Sie also, wie dringend es ist und ob Sie bereit sind, die Kosten privat zu tragen, oder ob der kostenlose kassenärztliche Notdienst ausreicht.
Hausarzt macht Hausbesuch
Einige Hausärzte bieten für ihre Stammpatienten ebenfalls Hausbesuche an – etwa für ältere Patienten oder in ländlichen Randbezirken. In Berlin ist dies weniger verbreitet, aber Sie können in der Praxis nachfragen. Falls Ihr Hausarzt Hausbesuche durchführt, geschieht dies meist nach Vereinbarung und wirklich nur, wenn der Patient nicht mobil ist. Die Abrechnung läuft hier regulär über die Kasse, wenn der Arzt kommt. Allerdings kann es sein, dass Hausärzte wegen voller Praxen nur selten die Zeit für Hausbesuche haben. Daher sind die organisierten Bereitschaftsdienst-Ärzte oftmals die schnellere Lösung, insbesondere abends oder am Wochenende.
Zusammengefasst
Sie können einen Arzt nach Hause kommen lassen, indem Sie entweder den kostenfreien Bereitschaftsdienst 116117 nutzen (wenn es medizinisch notwendig ist) oder einen privaten Hausbesuchsdienst beauftragen (gegen Bezahlung). Zögern Sie nicht, bei Bedarf einen Hausbesuch anzufordern – die Versorgung zuhause ist Teil der ärztlichen Bereitschaft in Berlin. Der Vorteil: Sie werden in Ihrer vertrauten Umgebung behandelt, erhalten Rezepte und Krankschreibungen direkt vor Ort und müssen sich nicht krank auf den Weg machen. Für viele immobile oder schwer kranke Menschen ist der ärztliche Hausbesuch ein Segen und oft die einzige Möglichkeit, zeitnah versorgt zu werden.
Nicht immer Notarzt – aber immer RAB
Bei echten Notfällen ist der Notruf (112) unverzichtbar – doch viele Situationen erfordern keine Notaufnahme, sondern eine schnelle, kompetente medizinische Abklärung. Genau hier kommt RAB ins Spiel: unser ärztlicher Bereitschaftsdienst für Berlin verbindet Sie direkt mit Fachärzten, auch außerhalb der Öffnungszeiten. Sie erreichen uns ohne Umwege, mit echtem Telefonsupport aus Deutschland. Keine Telefoncomputer – keine Warteschleifen. Dafür echte Hilfe.